Global Constitutionalism untersucht Aspekte der Verfassungstheorie und versucht, diese vom nationalen Recht auf den transnationalen Raum zu übertragen. Damit hat Global Constitutionalis eine analytische und eine normative Komponente: neben der Analyse bestehender Verfassungsstrukturen zielt Global Constitutionalism gleichzeitig darauf ab, normative Argumente für transnationales Verfassungsdesign und dessen Fortentwicklung zu liefern.
Internationales Verfassungsrecht
Das Internationale Verfassungsrecht befasst sich u.a. mit Prozessen der Konstitutionalisierung jenseits des Staates. Wir befassen uns u.a. mit der Migration von verfassungsrechtlichen Strukturen und Prinzipien. Weiterhin untersuchen wir Begriff und Geschichte des internationalen Verfassungsrechts als wissenschaftliche Teildisziplin der Rechtswissenschaft.
Abgeschlossene Projekte (Auswahl):
- Andrade Neto, J. (2015): On the Influence of the Principles Theory on the Case Law of the Federal Supreme Court of Brazil. A Case Study on Judicial Borrowing. Diss. iur. University of Hamburg, Hamburg.
Theorie der Grund- und Menschenrechte
Gegenstand dieses Teilgebietes sind einerseits Fragen der Begründung und Geltung von Grund- und Menschenrechten, wie sie sich zum Beispiel im Spannungsfeld von Universalismus und Partikularismus ergeben. Andererseits fokussiert unsere Forschung auf Fragen der Auslegung und Anwendung. Dabei stehen insbesondere der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit und Probleme der Abwägung im Mittelpunkt. Wir betrachten dabei verschiedene nationale und internationale Grundrechtsordnungen, z.B. die EMRK und die Europäische Grundrechtecharta.
Graz Jurisprudence folgt einem integrativen Ansatz, der Elemente der Prinzipientheorie und der Diskurstheorie vereint.
Abgeschlossene Projekte (Auswahl):
- Klatt, Matthias; Schmidt, Johannes (2010): Spielräume im Öffentlichen Recht. Zur Abwägungslehre der Prinzipientheorie. Tübingen: Mohr Siebeck.
- Klatt, Matthias; Meister, Moritz (2012): The Constitutional Structure of Proportionality. Oxford: Oxford University Press.
- Klatt, Matthias (Hg.) (2013): Prinzipientheorie und Theorie der Abwägung. Tübingen: Mohr Siebeck.
- Klatt, Matthias (2011): Positive Obligations under the European Convention on Human Rights. In: HJIL, S. 681–718.
- Klatt, Matthias (2015): Positive rights. Who decides? Judicial review in balance. In: International Journal of Constitutional Law 13 (2), S. 354–382.
- Breckwoldt, Maike (2015): Grundrechtskombinationen: Mohr Siebeck.
- Kleiber, Michael (2014): Der grundrechtliche Schutz künftiger Generationen. Tübingen: Mohr Siebeck.
- Meister, Moritz (2011): Das System des Freiheitsschutzes im Grundgesetz. Berlin: Duncker & Humblot.
- Schmidt, Johannes (2010): Die Grundsätze im Sinne der EU-Grundrechtecharta. Tübingen: Mohr Siebeck.
Verfassungstheorie
Gegenstand der Verfassungstheorie sind grundlegende Begriffe und Strukturprinzipien der Verfassung auf nationaler, supranationaler und internationaler Ebene. Wir untersuchen zum Beispiel die Probleme von Rechtsstaat, Gewaltenteilung, Verfassungsgerichtsbarkeit, Sozialstaat, Einrichtung und Änderung von Verfassungen, Fragen der Auslegung und Anwendung von Verfassungsrecht einschließlich der Methode der Verfassungsrechtsvergleichung sowie das Problem der Universalisierbarkeit des demokratischen und sozialen Verfassungsstaates.
Graz Jurisprudence folgt einem Ansatz, der eine formelle Abwägung von Kompetenzen fruchtbar macht.
Abgeschlossene Projekte (Auswahl):
- Klatt, Matthias (2015): Balancing competences. How institutional cosmopolitanism can manage jurisdictional conflicts. In: Glob Con 4 (02), S. 195–226.
- Klatt, Matthias (2014): Die praktische Konkordanz von Kompetenzen. Entwickelt anhand der Jurisdiktionskonflikte im Europäischen Grundrechtsschutz. Tübingen: Mohr Siebeck.
- Klatt, Matthias (Hg.) (2015): Jurisdiktionskonflikte. Baden-Baden: Nomos.